Räumwerkzeuge
Eine Räumnadel ist ein längliches, leicht konisches Räumwerkzeug zum Innenräumen, einem Fertigungsverfahren der Zerspantechnik, bei dem ein Räumwerkzeug auf einer Räummaschine durch eine bereits vorhandene Bohrung hindurchgezogen wird.
Sie wird auf einer Räummaschine in einer einstellbaren Führung eingesetzt und zumeist durch einen Hydraulikzylinder bewegt.
Der Querschnitt der Räumnadel entspricht der Kontur der zu räumenden Form. Diese Konturen können rund sein (zum Beispiel um einen Innendurchmesser zu räumen), oder rechteckig (zum Beispiel zum Räumen von Nuten), oder andere freie Formen haben. Häufig werden auch Innenverzahnungen durch Räumen hergestellt. Immer bildet sich der Querschnitt der Räumnadel im Werkstück ab.
Nach 70–80 m Schnittweg sollte eine Räumnadel geschärft (nachgeschliffen) werden. Durch das Schleifen der Spanflächen der Zähne nimmt auch der Außendurchmesser der Nadel etwas ab. Eine Räumnadel besitzt daher am Ende Ersatzzähne, damit der Werkzeugverschleiß ausgeglichen werden kann. Wenn das Sollprofil mit der Räumnadel nicht mehr erzeugt werden kann, ist sie verschlissen und muss ersetzt werden.
Zwischen den Zähnen der Räumnadel befinden sich Zwischenräume (sogenannte Spanräume), in denen sich die Späne sammeln können, bis die Räumnadel durch das Werkstück hindurchgezogen ist.
Die Größe der Spanräume begrenzt auch die maximale Länge des Innenprofils (maximale Räumlänge). Innerhalb der Werkstückbohrung können die Späne die Spankammern nicht verlassen, da die Spankammern vollständig umschlossen sind. Daher bleibt die Räumnadel im Werkstück stecken, wenn die Spankammern komplett mit Spänen gefüllt sind. Das führt meist zur Zerstörung von Werkzeug und Werkstück.